Evelyn Siebert hat im vergangenen Herbst ein Coaching beim Frauenberufszentrum absolviert. Neben dem stressigen Familienalltag genoss sie es, ihre eigene berufliche Situation mit einer kompetenten Beraterin zu reflektieren. Schließlich wurde das Bild vor ihr klarer, und fügte sich wie ein Puzzle zusammen: seit Mitte Jänner ist sie nun Mitarbeiterin im Frauenberufszentrum und stolz darauf, es in seinem wichtigen gesellschaftspolitischen Anliegen unterstützen zu können.

Wie war deine Situation, bevor du zum Frauenberufszentrum gekommen bist?

Im Herbst letzten Jahres stand der 1. Geburtstag meiner jüngeren Tochter bevor und die Corona Situation in Österreich spitzte sich wieder zu. Ich wollte bis zum Herbst 2022 wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen und mich auch beruflich umorientieren, und wusste, dass das auf Grund der angespannten Arbeitsmarktsituation schwierig werden könnte. Vor den Kindern habe ich im Personalmanagement und später bei einer Unternehmensberatung gearbeitet, und als zweites Standbein war ich als Volleyballtrainerin im Nachwuchs- bis zum Spitzensport aktiv. Während der Karenz habe ich mich vollkommen auf meine Trainertätigkeit konzentriert, weil sich das gut mit den Kindern vereinbaren ließ. Ich wusste aber, dass der Sport in Österreich in den meisten Fällen keine langfristige, gesicherte Perspektive bietet. Und ich musste feststellen, dass einem mit zwei kleinen Kindern auch nicht mehr alle Türen offenstehen. Ich musste also eine Strategie entwickeln, wie ich wieder in den Arbeitsmarkt finde, was ich tun möchte und mir genau überlegen, was denn meine nächsten Schritte sein sollen. Denn ich war sehr motiviert, wieder etwas Neues auszuprobieren. Ich hatte im Mai meinen Studienabschluss nachgeholt und brannte für neue Herausforderungen, abseits vom Familienalltag und von meiner sportlichen Karriere.

Wie bist du auf das FBZ gekommen?

Bei meinen anfänglichen Recherchen bin ich auf das Business Frauen Center gestoßen und mir ist eine Bekannte und gleichzeitig meine AMS Beraterin zur Seite gestanden, die mir gleich ein Einzelcoaching beim Frauenberufszentrum empfohlen hat. Aus meinem sportlichen Hintergrund weiß ich, wie hilfreich kompetentes Coaching sein kann, und war dankbar, dass das AMS dieses Coaching kostenlos ermöglicht – denn ich weiß auch, dass Coaching unter normalen Umständen sehr teuer sein kann. Also war ich gleich gespannt darauf, was mich im FBZ erwartet.

Wie hat dir das Coaching weitergeholfen?

Allein der Umstand, dass ich für eine Stunde raus kam aus dem Familienalltag und gemeinsam mit einer kompetenten Beraterin meine berufliche Situation in Ruhe reflektieren konnte, war ein großer Gewinn. Endlich sich die Zeit zu nehmen, über mich selbst und meine Ziele nachzudenken und sich darüber mit einer inspirierenden und mutmachenden Ansprechpartnerin zu unterhalten – großartig. Ich habe in jedem Gespräch etwas für mich mitnehmen können, und langsam wurde das Bild vor mir klarer. Mir wurde bewusst, dass ich beruflich gerne mit den Thema Arbeit in einem gesellschaftspolitischen Kontext zu tun hätte, und dass ich in einer dynamischen Organisation arbeiten wollte, wo ich gefordert bin, mich weiterzuentwickeln und dazuzulernen.

Was waren deine wichtigsten Erkenntnisse für deine berufliche Zukunft?

Erstens, dass ich unbedingt meinen Lebenslauf in eine neue Form bringen musste. Da hat sich so viel getan, seitdem ich den zuletzt erstellt habe und brauchte.

Zweitens wurde mir in den Gesprächen bewusst, dass ich in meinem Leben viele Male sehr großen Mut bewiesen und mich in viele Abenteuer gestürzt habe; dass sich meine Hartnäckigkeit oft ausgezahlt hat; und dass es auch ok ist, wenn man doch einmal einen Rückzieher macht. Und auf diese Erfahrungen kann ich auch in Zukunft vertrauen.

Und drittens, dass ich mich nach den vier Jahren Auszeit von der Privatwirtschaft auch unbedingt wieder auf den neuesten Stand der Digitalisierung bringen muss und ich hier ständig dazulernen muss. 

Was waren deine nächsten konkreten Schritte?

Innerhalb unseres Gesprächs wurde dann immer klarer, dass meine Einstellung und meine beruflichen Ziele sehr gut zum Business Frauen Center bzw. zum Frauenberufszentrum passen und daraufhin hat mir Frau Stein eine Teilzeitstelle angeboten. Im Coaching war oft die Rede von einem Puzzle, das sich zusammenfügt, und so war es auch mit diesem Angebot. Es war erstens super mit meinem Betreuungspflichten zu vereinbaren, weil das BFC und das FBZ natürlich sehr familienfreundlich eingestellt ist. Aber vor allem bietet es mir die Möglichkeit, ständig etwas Neues zu lernen und mich vielfältig einzubringen. Und auch ein Ziel, das schon länger in mir schlummerte, wird nun endlich Realität: im März fing meine Ausbildung zum systemischen Coach an. Ich habe in meiner sportlichen Karriere viele junge Spielerinnen bis hin in den Spitzensport begleitet, und es hat mir immer große Freude bereitet, sie auch auf einer persönlichen Ebene unterstützen zu können. Daher wollte ich schon immer eine Ausbildung in diese Richtung machen und die Anstellung beim BFC/FBZ hat nun den entscheidenden Ausschlag gegeben. Und es freut mich irrsinnig, dass ich nun einen Beitrag in einem großartigen Netzwerk leisten kann, in dem Frauen sich gegenseitig unterstützen und vorantreiben. 

Was möchtest du gerne anderen Frauen auf den Weg geben?

Hört auf zu zögern und fangt einfach an! Viele positive Veränderungen ergeben sich oft schneller als man denkt. Mutig die ersten Schritte gehen, und sich hilfreiche Begleiter*innen für den weiteren Weg suchen – denn zusammen sind wir stärker!