Sigrid Fürst ist 2017 unerwartet und zum ersten Mal arbeitslos geworden. Durch die Kursteilnahme im Frauenberufszentrum und das Coaching hat sie neu Fuß gefasst und zurück in die Erwerbstätigkeit gefunden. Heute ist sie sogar selbst als Trainerin in der Maßnahme „Digitale Kommunikation für Frauen“ tätig.

Wie war deine Situation, bevor du zum Frauenberufszentrum gekommen bist?

Nach meinem Umzug nach Kärnten aus Oberösterreich im Jahr 2015 war es irgendwann auch Zeit, ich von meinem langjährigen Arbeitgeber zu trennen. Für ihn habe ich noch einige Zeit im Home Office gearbeitet. 2017 war ich dann zum ersten Mal plötzlich arbeitslos.

Wie bist du auf das FBZ gekommen?

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich den Schritt in die Vollständigkeit über das Unternehmensgründungsprogramm geplant. Meine AMS Betreuerin vermittelte mir dann für die Zeit bis zum Start den Pilotkurs „Digitale Kompetenzenwerkstatt“ des Frauenberufszentrums.

Was konntest du aus dieser Maßnahme mitnehmen?

Anfänglich war ich ehrlich etwas skeptisch. Als Akademikerin mit einem sehr großen Erfahrungsschatz im Bereich Digitalisierung sah ich kein besonders großes Potential meine Kompetenzen in diesem Bereich groß zu erweitern. Ich wurde allerdings eines Besseren belehrt, da dieses Kursformat im Gegensatz zu Fachausbildungen in diesem Bereich so viel mehr bietet. Ich befand mich zum Zeitpunkt des Kurses in einer sehr schwierigen Lebensphase. So war es für mich ein Mix aus sehr wohl auch fachlichem Input, Persönlichkeitsentwicklung und auch Netzwerken in einem für mich nach wie vor eher unbekannten Bundesland.

Nicht zuletzt hat sich dadurch auch die Zusammenarbeit mit dem FBZ für die nun stattfindenden Kurse Digitale Kommunikation für Frauen ergeben, die für mich auch ein Einstieg in die Tätigkeit als Trainerin waren.

Was hat Dich dazu veranlasst dann auch ein Coaching in Anspruch zu nehmen?

Eher durch Zufall entschied ich mich nach relativ kurzer Zeit der Vollselbständigkeit dazu, doch wieder in ein Anstellungsverhältnis zu gehen. Leider war es schwieriger als gedacht, mit dem in meinen privaten Umständen begründeten Wunsch nach Teilzeit in meinem Berufsfeld Fuß zu fassen. So war ich zwei Mal innerhalb kurzer Zeit neuerlich mit der Situation der Arbeitssuche konfrontiert. Bereits im Rahmen der Kursmaßnahme konnte ich das Angebot des FBZ kennenlernen, weshalb ich mich nach der Entscheidung, das letzte Arbeitsverhältnis zu beenden, dazu entschloss, ein Coaching in Anspruch nehmen.

Wie hat dir das Coaching weitergeholfen? Wie war das Coaching?

Auch wenn ich mich nach all den Erfahrungen mit Beratungen und sogar Therapien mittlerweile recht gut selbst einschätzen kann, war das Coaching sehr hilfreich, meine Gedanken zu sortieren und mich mit einer außenstehenden Person über meine Erkenntnisse austauschen zu können. Außerdem konnte ich durch die guten Einblicke des FBZ in den Arbeitsmarkt die reellen Chancen, meine beruflichen Vorstellungen tatsächlich umzusetzen, viel besser abschätzen.

Was konntest du vom Coaching am meisten für dich mitnehmen?

Die Erkenntnis, dass ich entweder meine Persönlichkeit an die beruflichen Anforderungen anpassen muss oder mich in ein Berufsfeld begeben muss, das zu mir passt. Nach dem Motto: „Wenn man in keine Schublade passt, muss man sich eben selbst eine passende zimmern.“

Und dass es deutlich mehr Möglichkeiten – sehr wohl auch in Kärnten – gibt, die für mich in Frage kommen. Schneller als erwartet hat sich dann eine Möglichkeit für mich ergeben, die mir auch ermöglicht, weiterhin für das FBZ tätig zu sein.

Was möchtest du gerne anderen Frauen auf den Weg geben?

Hilfe von außen anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Erweiterung der Perspektive.

Wir Frauen funktionieren einfach und erledigen viele Dinge mit einer Selbstverständlichkeit. Uns ist oft nicht bewusst, dass es gar nicht so selbstverständlich ist, was wir leisten. Manchmal wissen wir nicht, was in uns steckt, bis uns jemand damit konfrontiert. Diese Erkenntnis auch wirklich anzunehmen und etwas draus zu machen ist dann noch ein weiterer Schritt, der sich lohnt.

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